Therapieformen

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen oder Leidenszuständen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen von Gesprächen gemeinsam Ziele und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und entsprechende Techniken vermittelt.

Was ist Verhaltenstherapie?

Verhaltenstherapie ist eine Unterform der Psychotherapie. Sie nimmt in erster Linie das gegenwärtige Problem in den Blick und analysiert die Faktoren, die das zu behandelnde Problem beeinflussen oder aufrechterhalten. Die Therapie ist kooperativ mit dem Ziel, die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten zu stärken. Sie ist somit als Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen.

Die Verhaltenstherapie (VT) greift – je nach Problemlage – auf unterschiedliche Methoden zurück, die den Patientinnen und Patienten altersgerecht erläutert und vermittelt werden.

In ihren Anfängen, in denen sich die Verhaltenstherapie als Disziplin etablierte, standen vor allem Lerntheorien im Vordergrund. Einfach gesagt dachte man, dass alles Verhalten erlernt sei und dass es deshalb auch wieder verlernt werden könne, sofern es zu Verhaltensstörungen kommt. Diese Sichtweise ist im Laufe der letzten 50 Jahre erheblich erweitert worden. So nimmt heute die VT beispielsweise auch unsere Gedankenwelt, also die Kognitionen in den Blick. Zudem macht sie Anleihen bei Therapieformen von Nachbardisziplinen, die sich als hilfreich erwiesen haben. Daher ist die VT bei der Auswahl ihrer Methoden äußerst flexibel und problemorientiert.

Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen

Bei fast allen Verhaltensauffälligkeiten, die bei Kindern und Jugendlichen auftreten, haben sich verhaltenstherapeutische Methoden in der klinisch-therapeutischen Praxis sehr gut bewährt. Ein Spezifikum bei der Verhaltenstherapierung von Kindern und Jugendlichen ist die Miteinbeziehung von Erwachsenen. Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verläuft tiefgreifender und rascher als beim Erwachsenen.

Kinder und Jugendliche verändern sich schnell, daher hängen psychische Störungen bei ihnen oftmals mit normalen Entwicklungsprozessen zusammen. Sie können allerdings auch Ausdruck fehlgelaufener Interaktionen innerhalb des familiären Beziehungsumfeldes sein. Daher ist Partizipation und das Hineinnehmen der erziehenden Personen in den Therapieprozess häufig nicht nur unumgänglich, sondern in jedem Falle wünschenswert.